An exponiertem Standort 1904 - 1906 nach Plänen des Trierer Architekten Ernst Brand malerisch in die Landschaft komponierte neugotische Stufenhalle. Teils in den nach Süden stark abfallenden Hang eingefügter, komplexer, additiv zusammengefügter Baukörper. Putzbau mit Sandsteinelementen und Schieferbruchsteingliederungen ( Strebepfeiler, Mauerkante ); bewegte schiefereingedeckte Dachlandschaft.
Die sich im Grundriss der Kreuzform annähernde Kirche setzt sich zusammen aus einem Hauptschiff und knapp ausladenden Seitenschiffen. Über einem Seitenschiffsjoch der Südseite baut sich der Turm auf. Eine übergiebelte Verbreiterung am Seitenschiff gibt dem Außenbau den Akzent eines Querschiffs. Für Brand kennzeichnend sind die gestanzt wirkenden Fenstergliederungen, die an der Querhauswand fünfbahnig die breite Öffnung füllen. Ähnlich schematisiert gegliedert ist die Giebelfront, die vom eingeblendeten Säulenportal herausgehoben wird.
Im Tympanon ein von Weinstöcken hinterlegtes dreiviertelplastisches Kruzifix. Der Turm ist signifikant herausgestellt mit oktogonalem Treppenanbau, gekuppelten Schallarkaden in Blenden und oktonalem Helm. Das Innere ist auf massigen Rundpfeilern Kreuzrippengewölbe; Empore im Westen. Die Ausstattung überwiegend aus der Erbauungszeit, so der Hochaltar, die Taufe und die Kanzel. Erhalten ist auch der originale Kachelfußboden. Der linke Seitenaltar in Nebenchorkapelle mit Maria Himmelskönigin unter Jungendstilbaldachin. Im linken Querschiffarm die spätgotische Holzfigur des Kirchenpatrons von um 1500.
Nach schweren Beschädigungen 1945 wurde die Kirche wiederhergestellt. Sie zählt zu den reifen Werken des Architekten Ernst Brand, der ein für seine Zeit geläufiges Grundrißschema anwandte. Das mit dem Ort und der Landschaft verschmelzende Gebäude hat für den Ort wahrzeichenhafte Geltung. Die geschützte Umgebung umfängt das 1914 erbaute, jetzt veränderte Pfarrhaus, ein schlichter Walmdachbau.
Quelle: Ortsgemeinde Ockfen