St. Gervasius und Protasius Irsch:Te Deum
Te Deum am 29.12.2024 in der Irscher Kirche
Einer mittelalterlichen Legende nach entstand das Te Deum im Jahr 387. Sicher ist, dass Ambrosius, der Bischof von Mailand, in diesem Jahr einen jungen Mann namens Augustinus taufte, der später einer der vier lateinischen Kirchenväter wurde. Ergriffen vom Heiligen Geist soll der Bischof einen Lobgesang angestimmt haben, Augustinus antwortete auf jeden Vers, und so improvisierten beide im Wechselgesang ihr Gotteslob. Martin Luther übertrug es 1529 in die deutsche Sprache. Eine gereimte Fassung schuf schließlich 1768 Ignaz Franz unter dem Titel "Großer Gott, wir loben dich". Der Text besteht aus vier Teilen. In den ersten beiden preisen erst die Schöpfung, dann die Kirche Gott, der dritte Teil ist eine Art Kurzbiographie Christi, der vierte bringt Bitten vor und endet mit der Gewissheit "In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden". Für die Kaiserkrönung von 1529 heißt es, dass die Laterankanoniker das Te Deum anstimmten, als der Kaiser ihre Kirche in Besitz nahm, indem er dort die Messe feierte. Bei solchen Anlässen werden dann häufig auch das Vollgeläut der Kirche sowie alle Altarschellen geläutet. Oft sind die Glocken einer Kirche auf die Töne e-g-a gestimmt, das sind die Anfangstöne des gregorianischen Te Deum.
Für den Irscher Kirchenchor habe ich mich an einfacher gregorianischer Melodik mit einer etwas moderneren Harmonik orientiert und das Stück für Jörg Thomas geschrieben, dessen Vertretung in Irsch ich wahrnehmen darf. Die Orgelstimme übernimmt bei der Uraufführung am 29. Dezember dankenswerter Weise Frau Schneider-Barth.
Gottfried Sembdner